Allgemein, Poetry, Writing

wohin gehen die geträumten dinge?

nach einer Frage von Pablo Neruda

Dort, wo der Wald am tiefsten ist, hinter dem Rascheln des Herbstlaubs links, findet man die Bibliothek der geplatzten Seifenblasen. Jede hat ihre Geschichte.

Mal stieg eine zu hoch, die andere zerschellte an einer wirklich spitzen Tannenspitze oder eine wiederum gänzlich unterschiedliche wurde zwischen zwei Windrichtungen zerdrückt.

Hier, hinter dem Archiv der Schluckäufe finden sie alle noch einen Platz, den es so nie gab, den sie nicht brauchen, wo sie sich ausbreiten dürfen.

Manchmal mischt sich ein Schluckauf dazwischen und erschreckt sie. Ganz schön leisefüßig und mit diebischer Freude.

Aber eigentlich mögen sie sich, diese Kinder des Zufalls. Sie alle schaffen einen nicht dagewesenen Raum, Gebäude von Gedanken und stolpernden Atemzügen, die glucksend–schnarchig knarzen oder als Schneeflocken ein Blatt hinunterkullern und am Ende zu Morgentau werden. Entflammt durch die ersten Sonnenstrahlen tragen sie in nicht messbarer Geschwindigkeit Wünsche von einem Horizont zum anderen.

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Poetry

fast forward

Fließbandsalat statt

Geschmeidiges Surren auf schnurrende

Spulen gespannter

Laufender Schnürchen

 

Höchstrichterlich ernannte Alben

Hämmern nachts wie beckenschlagende Affen

Meine Träume an den Nagel

 

Hinter der Milchglasscheibe bekämpfen sich 

Krokodil und Kasperle

Während es dunkler wird

Und das Spielzeug dem Kaffee wich

 

Früher gab’s ein Testbild

Heute ein Profilbild

Kann mir mal jemand den Akku

austauschen 

Und das Display reparieren

Weil

Huch und so – da war’s kaputt

Geht schnell sowas

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