Allgemein

buchbesprechung – herzschlagdrama

Safiye Can, HerzSchlagDrama, Büchergilde Gutenberg

Eine etwas andere Rezension als sonst. Ich hatte das große Glück der frühen Bestellung und konnte sogar ein signiertes Exemplar über die Büchergilde bekommen. Es handelt sich um eine exklusive Zusammenstellung. Das Interview im Büchergilde Magazin von Juliane Noßack bildete die Basis der schnipselpoetischen Betrachtung.

Standard
Allgemein, Poetry, Writing

jesus in a nutshell

he was far out on an old tin
with desolating winds
and no name
to be heard

you can see how our names
had drowned him
who, past doubting spray,
groomed resurrected hope
like bearded sage

juno strode with each returning tide,
but now she has gone forth,
an ancient bell

the other night he saw
a thing so close against his world,
mildly in its place, surely,
with its thousand inlets

more than his name
or prideful poverty

hands

Standard
Poetry, Writing

16

erschienen in
‘The Transnational Vol. 5’

 

1517047627

 

Aus dem Morast gröhlt es

Pausenlos grell

Licht ins Gesicht

Vereng mir den Blick

Ich will nur das weiß-schwarze Nachbild

Ich will all mein Geld für die Nachwelt

Ich will eine Miniaturwelt

Mit Uff-Tata.

Der Muffti da

Passt nicht ins Bild.

Der Mob wird wild

Links und rechts scharrt der Stier mit den Hufen

Und Frau Europas Hilferufen

Verweigert sich das taube Ohr

Betäubt

Das war kein Lachgas

Ich summe euch die Moorsoldaten.

 

 

A bellow from the swamps

Incessant and bright

Blinded by light

Narrow my sight

I want the mere afterimage, white and black

I want all my money for my heirs, neatly stacked

I want my world to be small and intact

With yee-haw and cheers.

The Muffti right here

Does not play by ear.

The mob’s up for a fight

The bull stomps with his hooves, both left and right

And Lady Europa’s cries of plight

Fall on deaf ears

Stupefied

That was no laughing gas

I hum to you the Peat Bog Soldiers.

Standard
Poetry

an die freunde

Es wundert

Im Staub alter Bücher

Bricht das Licht neuer Tage

Den im Damals Denkenden das Genick

Wen wundert 

Die Vergesslichkeit der Überfütterten

Ohrenverquillten Halserfüllten

Der Wille bricht schnell

Wenn angesparte Groschen

Wie Ratten

Das sinkende Schiff verlassen

An unseren schluckenden Kehlen

Ertrinken Scharen Hoffnungsvoller

Vor den Küsten einer Festung

In der die Freiheit 

Eine Briefkastenfirma ist

In deren Zentren der Wahnsinn explodiert

Um sich schießt und sticht

Und in die Menge fährt

Wäre Europa nur unsterblich

Nicht verführte Sklavin

Des goldenen Stiers 

Wahrlich

Es lohnte sich

Das Wundern

Standard
Poetry

defäkokratie – crapocracy

erschienen auf
http://www.the-transnational.com

 

 

Es fließt über

All überall

Aus den Kanälen

Kriecht Totgewähntes

Die Bürger steigen eilig über

Das, was liegenließ

Wer zurückgelassen

Die Gassen bevölkerte

Die nun lavierend gentrifizieren

Entfolgt vervolkt

Kein Anschluss unter dieser Nummer

So laut kann Stummheit sein

Dass aus den Ohren quillt

Was jeden Gedanken

In die Flucht schlägt

Wer schreit für uns

In echt

Damit nicht weiter durch die Straßen läuft

Was wir

Vollgestopft

Nach der Tagesschau auskotzten

 

 

It’s all overflowing

All over the place

The presumed dead is showing

Up from surface to interface

The passers-by walk over

What was left behind

By those left behind

Their numbers decline here

Operation Gentrification

Depopulation unfollowed

The number you have dialed is no longer in use

A barrage of noise erupts from the mute

Oozing out of our ears

Rout out

All our common sense

Who cries for us

For real

So whatever we spewed

Stuffed

After Prime Time News

Stops flushing our streets

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